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In diesem Buch werde ich meine persönlichen Erfahrungen
mit der Suche nach Auswegen in eine andere Welt beschreiben,
denn sie können für einige Suchende sehr hilfreich sein. Aber
zunächst halte ich es für notwendig, ein paar Regeln zu erläutern,
die es uns ermöglichen, die Seiten dieses Buches nicht nur durchzublättern,
sondern wirklich in das Buch einzutauchen, tiefer in
sein Wesen einzudringen und das zu verstehen, was ich Ihnen
mit diesen Zeilen vermitteln möchte.
Die allererste Regel für einen Suchenden lautet: Um in eine
neue Welt einzutreten, muss man sich von seiner bisherigen
Weltauffassung trennen. Um mit der Welt der Seher in Kontakt
zu treten, ist es unbedingt notwendig, alte Überzeugungen und
Stereotypen loszulassen. Denn genau diese haben bisher den
Kontakt verhindert. Die Welt der Schamanen und die Welt der
Menschen befinden sich im selben Raum, sie liegen aber in unterschiedlichen
Tiefen. Die Welt der Seher ist für uns unerreichbar,
da wir diese Tiefe mit unserer gewöhnlichen Wahrnehmung
nicht erkennen können. Darin liegt der wichtigste Fehler begründet,
den viele Suchende machen. Sie versuchen, mit ihrer
alten Weltanschauung in das Neue einzutauchen. Ihr Denken
über die Welt der Schamanen ist von ihrer spießbürgerlichen
Wahrnehmung beeinflusst … Aus diesem Grund können sie sie
nicht sehen und nicht mit ihr in Kontakt treten. Viele Menschen
bemerken das und versuchen, ihre Wahrnehmung zu ändern.
Doch hier wartet der zweite Fehler, der die Kontaktaufnahme
mit der Welt einer anderen Realität unmöglich macht. In ihrer
Eile übersehen die Suchenden ein sehr wichtiges Detail: Um in
eine neue Welt einzutreten, muss man nicht seine frühere Welt,
sondern lediglich die VISION von ihr aufgeben. Das ist von
großer fundamentaler Bedeutung! Die meisten Suchenden meinen,
die Welt der Schamanen sei von der menschlichen Welt getrennt.
Aus diesem Grund suchen sie sie in der Taiga, in den Bergen
oder im Regenwald … Aber der Ausgang aus dem Zimmer ist ja selbst Teil des Zimmers, die Türen sind Teil der Wände, die
wir überwinden wollen.
Die zweite Regel für eine veränderte Wahrnehmung lautet:
Der Zugang zur Welt der Schamanen liegt in den gewöhnlichsten
Situationen verborgen, er beginnt mit den gewöhnlichsten Dingen.
Man muss nur lernen, diese Dinge mit neuen Augen zu sehen.
Die Grundlage für den Weg des Schamanen ist die Verbindung
des Bekannten mit dem Unbekannten, des Realen mit dem Unbegreiflichen.
Diese Arbeit wird die Geheimnisse unserer Dualität,
unserer beiden Hypostasen, von denen jede ihre eigenen Grenzen
hat, aufdecken. Zwischen ihnen befindet sich Raum, von dem
nur wenige wissen. Genau dort aber befinden sich die Ausgänge
und Eingänge.
Dieses Buch stellt eine BRÜCKE zwischen zwei Teilpersönlichkeiten,
zwischen zwei Halbkugeln, zwischen der gewöhnlichen
Welt und der Welt der Lichtschatten dar. Es ist die BRÜCKE,
über die die Schamanen die Grenzen der Wirklichkeit überschreiten
können.
Ich bin Schriftsteller. Die Leser erwarten von mir spannende
Geschichten und unvorstellbare Situationen, darum bittet unser
gewöhnlicher Verstand. Wenn es aber nicht um irgendwelche lebhaften
Fantasien geht, sondern um den Zugang zur schamanischen
Welt, so müssen wir unsere Wahrnehmung verändern. Wir dürfen
nicht mit etwas Abstraktem, sondern müssen mit etwas Gewöhnlichem,
das Teil unseres Alltags ist, anfangen. Meine Erzählung
beginnt also mit einer ganz gewöhnlichen Alltagssituation. Obwohl
… Geister werden auch darin vorkommen …